© Christian Hohenberger - Rolly Schoda, Alleinunterhalter, Bergwanderführer Natur Aktiv Guide
Das Jahr 2022 hielt einiges an gesundheitlichen Problemen für mich bereit. Die Diagnose Krebs hört ja keiner gerne und sie ist
auch meist mich längeren Therapien und Krankenhausaufenthalten verbunden.
Bei mir war es die Diagnose zu einem Dickdarmkrebs. Ich verwende auch bewusst die Bezeichnung Krebs und nicht eine der
medizinischen Begriffe. Ich denke das der Großteil der Menschen mit dem Wort „Krebs“ mehr negative Gedanken verbindet.
Meine Hoffnung ist es, dass ich ihnen einige dieser Gedanken nehmen kann.
Nach einer längeren Bestrahlungs-, und Chemotherapie kam es schließlich zur Operation und zum Verlust des Schließmuskels. Dies
bescherte mir einen dauerhaft bleibenden künstlichen Dickdarmausgang an der Bauchdecke.
Hat man erst einmal alles Überstanden und sich an die neue Situation gewöhnt, sofern dies möglich ist, steht man vor neuen
Herausforderungen im Umgang und der Versorgung des Stomas.
Als Betroffener und leidenschaftlicher Bergsportler möchte ich mit meinen laufenden Erfahrungen jenen Helfen, welche in eine
ähnliche Situation kommen oder sind. Vielleicht kann ich auch den einen oder anderen die Angst davor nehmen auf Bergsport
verzichten zu müssen.
Was ist ein Stoma:
Als Stoma bezeichnet man eine Öffnung, einen künstlichen Darmausgang, an der Bauchdecke.
Beim Stoma unterscheidet man zwischen Dickdarmausgang (Kolostoma), Dünndarmausgang (Ileostoma) oder einem künstlichen
Blasenausgang (Urostoma).
Wer mehr darüber erfahren möchte, hat im Internet genügend ausführliche Literatur dazu.
Sich mit dem Stoma anfreunden
Das wichtigste nach der Operation ist es wohl, dass man sich mit der neuen Situation abfindet und sich mit dem Stoma und der
Versorgung davon anfreundet. Umso schneller man dazu steht, umso leichter wird auch der Umgang damit, wenn man unterwegs
ist.
Unweigerlich zum Stoma gehört natürlich auch der Stomabeutel. Nicht unbedingt ein wirklicher Hingucker, aber es ist nun mal so
und der Stomabeutel ist im normalen Leben nicht unbedingt einschränkend. Die Lage des Stomas liegt meist nahe im Bereich des
Hosenbundes.
Erste Erfahrung
Also normal hängt bei mir der Stomabeutel frei über den Hosenbund. Kaschiert wird dies durch längere Sweetshirts oder T-Shirts.
So wird ein mitziehen des Stomabeutels bei Drehbewegungen vermieden.
Da man sich beim Bergwandern aber doch etwas mehr bewegt und zusätzlich meist auch einen Rucksack mit Bauchgurt dabei hat,
ändert sich auch die Bekleidung recht bald. Der Bund der Hose liegt da bei mir nahe unter dem Stoma und das kann mitunter
wenn der Gürtel verrutscht schon etwas kneifen und unangenehm werden.
Ich greife daher inzwischen auf etwas weitere Berghosen zurück, welche Träger haben. Der Vorteil dabei ist, dass man das Leiberl
über dem Stoma in die Hose stecken kann. So ist man gegen lästiges reiben, schon weitestgehend geschützt. Auch der Gurt vom
Rucksack stört weniger.
Bald geht es weiter…..
Meine Erfahrungen als Stomaträger beim Bergsport:
Bergsport und Stoma
Geschichte